Breslau

25.01.2025
Am 25. Januar 1945, drei Tage nach Beginn ihrer Flucht aus Breslau bei eisiger Kälte, erfror der gerade erst einen Monat alte, erste Sohn meiner Mutter und wurde unter einer Schneewehe beerdigt. Als ich 1980 nach meiner Berufsausbildung erstmals vom Schicksal meiner schlesischen Familie erfuhr, traf ich eine Entscheidung, die mein Leben bis heute prägt.
Am 25. Januar 2025, 80 Jahre später, wurde nun in Breslau in der Villa Caro die Ausstellung „’45. Das letzte Jahr, das erste Jahr in Oberschlesien“ eröffnet. Mit dieser Ausstellung soll ermöglicht werden, die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs aus der Perspektive Oberschlesiens zu betrachten – einer Region, die in dieser Zeit Zeuge dramatischer Ereignisse wurde, die einen einzigartigen Charakter hatten. 

Die Ausstellung, vorbereitet vom Museum in Gleiwitz, ist die erste Objekt-Ausstellung in Polen, die sich in so umfassender Weise mit den tragischen Schicksalen der Bewohner Oberschlesiens im Jahr 1945 beschäftigt.

Die Kuratoren der Ausstellung – Zbigniew Gołasz, Dr. Sebastian Rosenbaum und Dr. Bogusław Tracz – haben enorme Arbeit geleistet, um die Dynamik jener Monate und deren Einfluss auf die lokale Gemeinschaft darzustellen. Dr. Dariusz Węgrzyn hielt einen Vortrag, der die Ergebnisse seiner Forschungen über die Internierung und Deportation der oberschlesischen Bevölkerung in die UdSSR näherbrachte – tragische Ereignisse, die die Geschichte der Region nachhaltig geprägt haben.

Die Ausstellung beleuchtet das Schicksal von Städten wie Gleiwitz, Beuthen oder Hindenburg, die für die einrückende Rote Armee symbolisch das „Tor zu Deutschland“ darstellten. Die Ausstellung zeigt nicht nur die dramatischen Ereignisse, sondern hilft auch, die komplexe Geschichte Oberschlesiens und ihren Einfluss auf die heutige Identität der Region besser zu verstehen.
Fotos und Information: Facebook Haus Oberschlesien
Fotos und Information: Facebook Haus Oberschlesien