Klimaexperten und der Schnee von gestern

12.06.2025

Wintereinbruch

Extremes Wetter: 

Südafrika erlebt historische Schneestürme


Ein außergewöhnlicher Wintereinbruch hat derzeit Teile Südafrikas fest im Griff. Schneestürme, Starkregen und Sturmböen führen zu chaotischen Verhältnissen

In mehreren südafrikanischen Provinzen sorgt ein heftiger Wintereinbruch aktuell für ungewöhnliche Szenen – und ernste Probleme. Straßen sind vielerorts unpassierbar, wichtige Verkehrsverbindungen wie die Fernstraße N2 wurden gesperrt. Der südafrikanische Wetterdienst hat für mehrere Gemeinden in der Provinz Eastern Cape die zweithöchste Warnstufe ausgerufen – es drohen Überflutungen und Erdrutsche sowie gefährliche Schneefälle.

Die Folgen der großen Schneemengen sind dramatisch: Mindestens zwölf Menschen kamen bislang ums Leben, viele weitere werden vermisst. In der Stadt Mthatha erfassten Fluten Häuser und Autos, ein Schulbus mit Kindern wurde weggeschwemmt. Drei Kinder, die sich an Bäumen festgeklammert hatten, mussten gerettet werden. Auch an der Küste, wie in der Provinz KwaZulu-Natal, sorgen hohe Wellen und starke Winde für gefährliche Bedingungen, besonders für kleinere Häfen und Boote. 

Die aktuelle Kältewelle ist besonders großflächig und intensiv. Selbst in tiefer gelegenen Regionen, wo Schnee selten ist, türmen sich die Schneemassen. Viele Menschen waren auf die Wetterlage nicht vorbereitet, das Stromnetz ist vielerorts überlastet, Notunterkünfte wurden eingerichtet. 

Schneefälle in Südafrika sind selten, aber kein Novum. In Johannesburg, der Wirtschaftsmetropole des Landes, schneit es im Schnitt etwa alle zehn Jahre – zuletzt im Juli 2023 und davor 2012, 2006 und 1981. Auch in den Drakensbergen und im Königreich Lesotho kommt es regelmäßig zu Schneefällen. Schneestürmen wie derzeit gab es jedoch nur vereinzelt in den letzten Jahrzehnten.